Angst vor Glück ist weiter verbreitet, als man denkt. Ich selbst hatte diese Angst auch früher. Ein tief sitzender Glaubenssatz redete mir ein, dass auf Glück Unglück folgt - also dass etwas Schlimmes passieren würde, wenn ich zu glücklich war. Dies war eine Konditionierung, da ich unmittelbar nachdem ich glücklich gewesen war, hin und wieder Schmerz erlebt hatte. Mein Verstand setzte diese Ereignisse in Zusammenhang und die Angst vor Glück war geboren.
Die Angst vor Unglück
Die Angst vor Glück ist also eigentlich eine Angst vor Schmerz. Viele glauben auch, dass es irgendeine Art von Ausgleich geben muss, weil wir in einer Welt der Polarität leben. Dass dies nicht stimmen kann, habe ich in "One" ausführlich beschrieben, da Gut und Schlecht keine Gegensätze sind. Auch in "Der Tanz der Götter" habe ich dies noch einmal deutlich gemacht. Miriam und Lucy erkennen in Miriams Drama einen tiefen Sinn. Und sie erkennen auch ihre eigene Angst vor Glück und lösen diese schließlich auf, indem ihnen klar wird, dass Unglück nur eine Interpretation ist. Dies führe ich in "Die Welt der Götter" noch aus.
Wahrheit?
Wie löst man diese Angst vor Glück bzw. Unglück auf? In der Neuauflage entziehen Nikolas und Hilar diesem Glauben zunächst den Boden, indem sie Lucy und Miriam klar machen, dass der Glaube (auf Glück folgt Unglück) genauso wahr ist wie sein Gegenteil. Denn ihnen wird klar, dass sie, sobald sie an das Gegenteil glauben, auch eine andere Realität erleben werden. Dadurch lernen sie, dass der eine Glaube nicht wahrer sein kann als der andere. Sie sind austauschbar. Und etwas, das austauschbar ist, kann nicht die absolute Wahrheit sein. Auch Neville Goddard sagte sinngemäß: Meine Wunschvorstellung kann nicht unwahr sein, wenn sie sich doch durch meine Vorstellung in der Realität ausprägt.
Easy
Allein durch diese Erkenntnis verlieren Lucy und Miriam ihre Ängste, denn sie verlieren ihren Glauben an die Wahrhaftigkeit ihres alten Glaubenssatzes. Dadurch beginnt er zu bröckeln. Ihm wurde der Boden entzogen. Nun geht es nur noch darum, etwas Neues wahrzunehmen. Nämlich die Tatsache, dass auf Glück nur Glück folgt. Diese Wahrnehmung im Geiste wird nun nicht mehr vom Verstand gestört, weil er erkannt hat, dass dieser Glaube genauso wahr ist wie sein Gegenteil. "Easy, oder?", fragte Hilar dann Miriam in "Der Tanz der Götter". Und sie musste verblüfft zustimmen.
So können wir mit jedem Glaubenssatz umgehen. Dadurch wird die Neuprogrammierung um ein Vielfaches einfacher.
Auch wenn wir erkennen, dass Unglück nicht gleich Unglück bedeutet, verliert der Glaube an Substanz - denn dadurch löst sich die Angst vor Unglück. Scheinbar unglückliche Umstände sind oft sinnvoll. Nur unsere Bewertung verleiht ihnen den Schrecken. Löst sich diese Angst, verliert auch der Glaube die Macht über dich.
Mehr darüber kannst du in "Der Tanz der Götter" nachlesen.