Glaubenssätze kann man beschließen. Wenn man wirklich fest hinter einer Entscheidung steht (zum Beispiel, weil man wütend über die Umstände ist), kann allein die Entscheidung schon die Veränderung herbeiführen.
Nehmen wir als Beispiel den Glaubenssatz unendlich wertvoll zu sein. Als mir eine Leserin mitgeteilt hat, dass sie ihren neuen Glaubenssatz einfach beschlossen hat, wurde mir noch deutlicher bewusst, wie wirksam Power-Euphoria ist. Es kann genauso für das Programmieren von Glaubenssätzen eingesetzt werden, wie für alles andere.
Am Anfang steht der Wille, sich endlich wertvoll zu fühlen. Dieser resultiert meist aus einem Schmerz auf Grund von Mangelgefühlen, die man unbedingt beenden will. Es ist also eine Absicht vorhanden und das ist vollkommen okay. Denn auf diesen Willen folgt schließlich (mit Hilfe von Wut, wenn man welche hat) der feste Beschluss. In diesem Moment sind Absichten und Kämpfe sofort weg. Die Leserin im oben genannten Beispiel formulierte ihren Entschluss so: "Ich bin unendlich wertvoll und werde auch immer und überall so behandelt." Sie fügte aber an, dass sie damit nicht nur Menschen meinte, sondern auch das Universum. Und sie teilte mit, dass sie dabei nicht nur eine wilde Entschlossenheit gefühlt hat, sondern auch eine Starrköpfigkeit wie niemals zuvor. Sie hatte es einfach satt.
Die wilde Entschlossenheit ist sehr entscheidend beim Spielen von Power-Euphoria. Sie verursacht, dass die Entscheidung nicht mehr umgestoßen werden kann. Egal, welche Zweifel einem kommen und egal, wie viele Glaubenssätze aufschreien, der Entschluss steht fest. Und alle existierenden Programme haben sich diesem Entschluss anzupassen.
Natürlich kann aber kein Glaubenssatz ohne Gefühle einprogrammiert werden. Man sollte also schon wissen, wie es sich anfühlt "immer und überall wertvoll behandelt zu werden". Wenn man das weiß und es fühlen kann, ist der neue Glaubenssatz wirklich nur noch eine Entscheidung weit entfernt. Denn die Entscheidung bedeutet auch, dass es keinen Weg mehr zum neuen Glaubenssatz gibt. Denn den hat man mit dem festen Entschluss gerade übersprungen. Die Entscheidung bedeutet, dass der Glaubenssatz JETZT da ist. Und alle zweifelnden Gedanken, z.B. wie der Glaubenssatz denn da hin gekommen sein soll, werden ausgeblendet. Er ist einfach da. Punkt. Er programmiert sich MIT der Entscheidung ein.
Wichtig ist nur, dass man diesen Entschluss nicht bei der ersten Gelegenheit umwirft, wenn einem wieder etwas passiert, wobei man sich wertlos fühlt. Man kann diese Situationen dann vielleicht als Echos betrachten, die das alte Programm noch geworfen hat. Oder man bewertet sie einfach gar nicht. Der Entschluss muss so fest stehen, dass diese Situationen nichts daran ändern können. Nur dann werden die entsprechenden Änderungen eingeleitet. Wenn man sich umwerfen lässt und bei der ersten Gelegenheit ins Zweifeln gerät, den Entschluss hinwirft und glaubt, dass er anscheinend nicht funktioniert hat, dann ist das in diesem Moment ebenfalls eine Entscheidung. Nämlich die Entscheidung für den alten Glaubenssatz. Doch es liegt an uns, wie wir uns entscheiden. Es liegt an uns, ob wir uns von den Umständen beeinflussen lassen.
Wir können uns entscheiden, uns von nun an reich und wohlhabend zu fühlen und uns auch so vom Universum behandeln lassen, indem es uns mit Reichtum und Wohlstand beschenkt. Und das können wir tun, auch wenn unser Leben noch nicht besonders reich aussieht. Das, was wir gerade sehen, ist nur ein Echo der Vergangenheit. Nichts weiter. Wenn wir aufs Konto sehen und erkennen, dass es leer ist, ist das kein Hinweis darauf, dass unser Entschluss nicht geklappt hat. Es ist nur ein Hinweis auf die Vergangenheit und sollte am besten gar nicht bewertet werden.
Wenn wir erfolgreich Power-Euphoria spielen wollen, sollten wir lernen, uns nicht von den äußeren Umständen beeinflussen zu lassen. Sie definieren nicht, wer oder was wir sind. Darüber sollten wir selbst entscheiden können. Und das tun wir auch beim Spielen. Die Umstände haben bei Power-Euphoria keine Macht über uns und unsere Entscheidungen. Und wenn wir merken, dass wir auf Grund der Umstände ins Wanken geraten und unsere Entschlusskraft nachlässt, hilft es, wenn man den Umständen (wie in dem Film "Labyrinth") einfach ins Gesicht sagt: "Du hast keine Macht über mich!"
Wer den Film noch nicht kennt, dem empfehle ich einen Blick auf die Szene, in der Sarah vor dem Koboldkönig steht und genau diesen Satz zu ihm sagt. In diesem Moment verliert er jede Macht über sie. Ähnlich wie in "One", als die Teenager erkennen, dass Angor keine Macht mehr über sie hat, wenn sie nicht mehr auf ihn und seine Manipulationsversuche reagieren. Ähnlich kann man es mit dem Leben betrachten. Wenn man nicht mehr emotional auf die Umstände reagiert, verlieren sie die Macht über einen. Und wenn man bei seinem Entschluss bleibt, formen sich die Umstände neu. Mit Reagieren ist hier allerdings nur das emotionale Reagieren gemeint. Wenn eine Mahnung ins Haus flattert, muss man sehr wohl darauf reagieren und die Rechnung bezahlen. Genauso, wenn ein Auto auf einen zu rast. Dann geht man besser zur Seite. Man kann dann nicht einfach entscheiden, unsterblich zu sein. ;-)
Es geht um das emotionale Reagieren. Wenn eine Mahnung ins Haus flattert, heißt das nicht, dass man ein Pechvogel ist, dass man arm ist und man anscheinend zu doof ist, um die Realität positiv zu verändern. Es heißt einfach nur, dass da eine Mahnung rein flattert. Mehr nicht.
Ich erinnere hier an Nikolas' Hinweis, dass die Umstände niemals positiv oder negativ sind. Es sind nur neutrale Realitätszustände. Die Mahnung wird ohne emotionales Reagieren bezahlt und dann hat sich die Sache. Dann wird sich wieder dem festen Entschluss "reich zu sein" gewidmet.
Das meine ich damit, wenn ich sage: "Nicht emotional reagieren!" Man entscheidet sich einfach, NICHT in diese emotionale Angor-Spirale zu rutschen, in der man die Situation ablehnt, in einen Kampf fällt und die Umstände dermaßen beurteilt, dass dabei ein Glaubenssatz herauskommt, wie "ich bin zu doof für diese Welt" oder "ich kriege diesen blöden Glaubenssatz nie weg." Nicht emotional reagieren heißt: Akzeptieren, mit den Schultern zucken und wieder anderen Dingen widmen.
Der Entschluss bleibt.