
Durch die Euphoria-Spielregeln lösen sich die Pole auf. Man strebt weder das Gute an noch bekämpft man das Schlechte. Man lässt sowohl die Vergangenheit als auch die Zukunft los. UND: Man versetzt sich (idealerweise) in einen Zustand, der keinen Gegenpol hat. Liebe. Durch die Spielregel X werden automatisch alle drei Euphoria-Regeln eingehalten, denn diese Spielregel besagt einfach nur, dass du dich in einen ekstatischen Zustand versetzen sollst. In diesem Zustand gibt es keine Pole mehr, da Ekstase nur ein anderer Begriff und eine Ausdrucksform von Einheit/Liebe ist. So, wie jedes andere Glücksgefühl auch.
Euphorie, Ekstase und Glück sind meiner Meinung nach unsere natürlichen Seinszustände. Und diese Seinszustände haben keine Gegenpole. Jetzt zählst du vermutlich alle
möglichen negativen Emotionen auf. Aber keine dieser Emotionen entspricht dem Gegenteil von Euphorie, Ekstase und Glück oder Liebe. Denn alle positiven Gefühle, ob es nun Liebe ist, Dankbarkeit,
Wertschätzung, Ekstase oder Euphorie, sind Aspekte und verschiedene Ausdrucksformen von ein- und demselben Zustand: Einheit/Liebe.
Sieh dir einmal die Dankbarkeit an. Wenn du für etwas oder jemanden aufrichtige Dankbarkeit empfindest, spürst du sofort eine Verbindung. Du verbindest dich mit der
Sache, für die du Dankbarkeit empfindest, verschmilzt geradezu mit ihr und wirst eins mit ihr. Das ist einer der Gründe, warum Dinge, für die wir Dankbarkeit empfinden, sehr schnell Wirklichkeit
werden und immer wieder in unser Leben treten. Wir ziehen sie an, weil wir mit ihnen Eins sind. Und je stärker das Gefühl der Einheit ist, umso schneller die Manifestation. Und was ist mit Liebe?
Liebe ist das stärkste Gefühl der Einheit. Mit jemandem, den du liebst, bist du Eins. Ekstase - das größte Hochgefühl, das du mit deinem Körper empfinden kannst, ist ebenfalls ein Gefühl von
Einheit. Alle positiven Gefühle sind also nur eins: Das Gefühl von Einheit! Und es gibt von der Einheit kein Gegenteil, denn die Einheit ist Alles.
Vielleicht denkst du, dass das Gegenteil von Einheit die Trennung ist. Die Trennung von Glück, von Liebe, von Ekstase. Aber das ist ein Irrglaube. Das Gegenteil von
Trennung ist die Verbindung, also der Weg zur Einheit. Die Einheit selbst hat keinen Gegenpol und sie kann auch nicht durch einen Weg erreicht werden. Entweder du fühlst die Einheit - durch
Liebe, Freude, Dankbarkeit, Wertschätzung, Ekstase usw. - oder du fühlst sie nicht.
Bedeutet das, dass es in Wirklichkeit keine negativen Gefühle gibt? Ich denke schon. Man muss negative Gefühle nicht vermeiden oder ausmerzen.
Denn sie sind eigentlich nur eins: Du spürst in diesem Moment einfach die Einheit/Liebe nicht. Sie sind die Abwesenheit von dem Gefühl der Einheit.
Das ist alles. So wie die Dunkelheit nur die Abwesenheit von Licht ist. Da gibt es nichts abzulehnen, zu bekämpfen oder zu verdrängen. Da ist nichts, das weg muss. Nur etwas, das her muss.
Nämlich Gefühle.
Alles, was du also mit Euphoria vielleicht beabsichtigen oder bezwecken willst, das Gute zu vermehren und das Schlechte endlich hinter dir zu lassen - ist eine Illusion. Denn es gibt nichts, das du hinter dir lassen musst und nichts, das du vermehren musst. Das Einzige, was es zu tun gibt, ist: Zu fühlen. Die Einheit zu fühlen. Und diese kannst du mit jedem noch so zaghaften, kleinen Glücksgefühl erleben. Probiere es aus! Nimm irgendein kleines Glücksgefühl. Zum Beispiel Begeisterung. Und nun beschreibe dir dieses Gefühl.
Begeisterung erhellt dich regelrecht. Sie hebt dich empor, macht dich glücklich, fröhlich. Du freust dich und weißt selbst nicht so richtig worüber. Und wenn du
genauer hinfühlst, spürst du, was Begeisterung ist: Du fühlst dich mit dem, wofür du dich begeisterst, verbunden. Glaub mir nicht einfach, sondern probiere es selbst aus. Du wirst diese
Verbindung, diese Einheit sofort spüren. Und dann nimm dir ein anderes Gefühl vor. Zum Beispiel Zuneigung. Allein das Wort sagt schon alles. Du fühlst dich jemandem oder etwas zugeneigt.
Verbunden. Und je stärker du diese Zuneigung fühlst, umso intensiver nimmst du diese Verschmelzung wahr, die Einheit. Nehmen wir noch ein Gefühl. Orgasmen. Das ist zwar kein zaghaftes Gefühl,
sondern ein explosives, aber du fühlst genau dasselbe: Einheit. Nur in einer anderen Intensität. Warum tauchen in "Euphoria" und besonders in "One" deutliche Erotikszenen auf? Aus genau DIESEM
Grund. Ich glaube in diesem Momenten spürt man die Ekstase/Einheit mit am deutlichsten.
Ein anderes Gefühl, in dem man die Einheit/Ekstase auch sehr deutlich spürt, ist Kreativität. Aber dazu werde ich ein extra Thema eröffnen, denn das ist genau MEIN
Thema.
Du siehst also, dass jedes Glücksgefühl nur ein anderer Ausdruck von Einheit ist. Und jedes negative Gefühl nur die Abwesenheit von dem Gefühl von Einheit. Was gibt
es also noch zu bekämpfen? Und was anzustreben? Denn Glücksgefühle gibt es haufenweise. Und wir können sie JETZT fühlen. Einfach so. Völlig grundlos. Weil wir daraus
bestehen.